Oh! WIE DAS FLIEßT! LOSLASSEN WILL GELERNT SEIN 

In diesem Artikel beschäftige ich mich mit verschiedenen Aspekten des LOSLASSENS und was (mir) beim Loslassen hilft. Die Anleitung zu dem oben abgebildeten Fließ-Bild gibt's am Ende des Textes.

Manchmal stellt einen das Leben vor Aufgaben. Lernaufgaben. Dabei kreuzen bestimmte Symbole den Weg. Kennt ihr das? Ich präzisiere: Bei mir scheinen momentan alle Zeichen auf ANNEHMEN und LOSLASSEN zu stehen. Mein Freund würde sagen, dass ich überanalysiere und wahrscheinlich ist es derselbe Effekt, der werdene Eltern lauter Kinderwagen sehen lässt. Aber dennoch...da sind so Hinweise. ;-) Wie etwa Räucherwerk mit dem Namen "Loslassen", das bei einer bekannten am Ofen zischt, mein Körper (der Darm ist übrigens das symbolische Organ des Loslassens) und dass mir im Supermarkt ein Tee mit dem passenden Wort ins Auge sticht. Und welch' Ironie: Ich schreibe diesen Text nun schon zum zweiten Mal, weil ich nicht von der ersten Version lassen kann, immer was daran herumbastle und ihn dann irrtümlich lösche. Ups.  

Wenn Veränderungen im Leben eintreten ist meist mit Turbulenzen zu rechnen. Bei mir ist es etwa der Schritt in die eigene finanzielle Unabhängigkeit. Jeder - je nach eigener Geschichte - geht anders mit Veränderungen um. "Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen", lautet ein chinesisches Sprichwort. Diejenigen, die generell mit Veränderungen rechnen liegen klar im Vorteil. Ich habe gelesen, dass es ganz natürlich ist, wenn - wie in meinem Fall - Neuanfängen zuerst Angst oder zumindest gemischte Gefühle und kein Zauber innewohnt, denn das geht auf unser biologisch verankertes Grundbedürfnis nach Sicherheit zurück. Das ist bei den einen stärker, bei den anderen schwächer ausgeprägt.

Ich zähle jedenfalls nicht zu den 20% der Bevölkerung, den sogenannten "sensation seakers", die sich genetisch bedingt freudiger auf Neues einstellen können und immer nach dem neuesten Kick suchen.

Loslassen kam bisher bei mir nur äußerst bedingt in Frage. Lieber laaange gute Phasen, als überhaupt schlechte Phasen haben wollen. Ein paar tapsige Schritte nach vorn und wieder drei große zurück ins gemütlich gemachte Nestchen. Sicher ist manches von selbst gegangen, an manchem anderen halte ich immer noch krampfhaft fest. Hier kann ich mir aber bereits im Kleinen Erleichterung verschaffen. Ich stelle mir Fragen wie: Welches Muster in mir will aufgegeben werden, weil es nicht mehr zu meinem aktuellen Leben passt? Was trage ich mit mir, was nicht zu mir gehört? Was ist mir wirklich wichtig? Welche Vorstellungen und Erwartungen sind realistisch? Welche Ansprüche kann ich loslassen? Welche Situationen sind "einfach" anzunehmen, weil sie nicht geändert werden können (wo wir wieder beim Annehmen wären)?

Zuerst denke ich, ich soll die Website-Idee loslassen und gehe offline, bevor ich noch richtig online bin. Vielleicht geht es auch nur darum Angst loszulassen vor Dingen, die man gerne tut. Weil naja, man kann ja scheitern, auf die Nase fallen, Fehler machen.

Also hallo, hier bin ich!

Loslassen bedeutet das Aufgeben eines inneren Kampfes, ein mit-dem-Leben-fließen. Man könne nicht zweimal in denselben Fluss steigen, weil das Wasser jedesmal ein anderes ist. Dieser Gedanke geht auf den griechischen Philosophen Heraklit zurück. Anders ausgedrückt "Panta rhei", was soviel bedeutet wie "alles fließt."

Wie passend, denn sogenannte Fließ-Bilder können helfen den Prozess(!) des Loslassens zu verinnerlichen. Eine Tasse Tee am Abend und ein Fließ-Bild unterstützen mich dabei. 

Zuerst befeuchte ich einen großen Bogen Papier mit Wasser und beginne dann blaue Farbe auf die weiße Fläche zu tropfen, danach füge ich andere Farben hinzu. Oh! Wie das fließt!  Das Spannende ist, dass man nur bedingt steuern kann wo die Farbe hin läuft. Für mich zwar kein so leichtes Unterfangen (Hilfe, wo rinnt das jetzt hin!?! Was ist wenn es schirch wird!?!), aber ich merke, dass der Weg, den die Farben einschlagen schon irgendwie seine Richtigkeit hat. Man darf hier begeistert Staunen und es Entstehen lassen!

Was ihr für ein Fließ-Bild braucht:

• Aquarellpapier
• einen Schwamm oder großen Pinsel zum Befeuchten des Untergrundes
• Pinsel in verschiedenen Größen
• Pipetten bei Bedarf
• Wassermalfarbe. 

Nach Fertigstellung des Bildes kann man auch nach Gegenständen oder Formen suchen, die sich gebildet haben. Welche Dinge seht ihr in meinem Bild? (Das Bild findet ihr auch unter der Kategorie Sophie führt "...den Pinsel")

Umso mehr ich mich mit diesem Thema Loslassen beschäftige, desto mehr begreife ich wie wichtig es eigentlich für mein und unser aller Leben ist, weil es etwas Heilsames mit sich bringt.

Wie lasst ihr am besten los? Löscht ihr regelmäßig Emails, mustert euren Kleiderschrank aus,...?

Viel Spaß beim Ausprobieren des Fließ-Bildes und beim Loslassen!

So, jetzt lass ich den Text los! ;)

Quellenangaben:

• Der Stern - Gesundleben, "Loslassen lernen: Warum uns Veränderungen so schwerfallen", Ausgabe 01/2011
• Psychologie-Heute, "Wir müssen loslassen", Ausgabe 11/2011
• Auch hilfreich: Sabine Standenats Artikel "Die Kunst des Loslassens" zu finden auf ihrer Website. Hier der Link dazu